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Marvin Kaliga

Transformation urbaner Räume – aus Parkraum wird Lebensraum

Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss

Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen, Lehrstuhl für Bauphysik und technische Gebäudeausrüstung

Die autogerechte Stadt: diese städtebaulichen Bestrebungen führten die letzten Jahrzehnte zu einem enormen Aufkommen an gebauter Infrastruktur für dem PKW. Doch durch die aufkommenden Nachhaltigkeitsdiskussionen stehen diese städtebaulichen Entscheidungen der Nachkriegszeit in der Kritik. Viele Straßen sind überlastet und der Verkehr blockiert sich selbst¹. Daher hat sich der Trend gewendet: Es werden Bestrebungen lauter, urbane Ballungszentren autofrei zuentwerfen. Durch diesen Trend können Parkhäuser in urbanen Agglomerationen als ruhende Reserve angesehen werden. Während diese Gebäude in attraktiver Innenstadtnähe aktuell nur für das
Parken genutzt werden, können diese Flächen in einem zukünftigen Szenario wieder zu Lebensräumen für den Menschen transformiert werden.

Doch dem Gebäude- und Bausektor ist ein hoher Emissionsausstoß und ein hoher Ressourcenbedarf zuzuschreiben. In der Europäischen Union entfallen dabei in etwa 50 Prozent der geförderten Rohstoffe und die Hälfte des Energieverbrauches auf den Bau und die Nutzung von Gebäuden². Zusätzlich ist dem Bausektor in Deutschland mehr als die Hälfte des Abfallaufkommens zuzuordnen³.

Diese Arbeit zeigt an dem Beispiel einer Umnutzung und Aufstockung eines Parkhauses in Düsseldorf am Carlsplatz zu einem Wohn- und Bürogebäude auf, wie die Schaffung von neuem Lebens- und Arbeitsraum in einer urbanen Agglomeration mit den aktuellen Nachhaltigkeitsbestrebungen vereinbart werden können.

Dazu wurden drei unterschiedliche Konstruktionsvarianten eines Entwurfes mit unterschiedlichen Energieversorgungskonzepten in einer Lebenszyklusanalyse untersucht. Der Fokus dieser Arbeit liegt dabei auf einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbilanzierung über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes.

Durch die Ergebnisse dieser Nachhaltigkeitsanalyse wurden Rückschlüsse darauf gezogen, dass aus der Nutzung der bereits existierenden Bausubstanz zur Errichtung der Transformation das höchste Kreislaufpotenzial der verwendeten Materialien und der geringste Einsatz von Primärrohstoffen resultiert. Zusätzlich wird durch die Nutzung von regenerativen Energiequellen der Emissionsausstoß des Gebäudes im Vergleich zu Referenzwerten deutlich minimiert.

1 tagesschau - Verkehr in deutschen Städten wird immer zäher, 2024 - www.tagesschau.de/wirtschaft/verbrau-cher/stau-hamburg-berufsverkehr-pendeln-grossstadt-verkehr-100.html [Zugriff 10.01.2024]
2 Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament,(... zum effizienten Ressourceneinsatz im Gebäudesektor), Brüssel 2014
3 Statistisches Bundesamt, Abfallbilanz, Wiesbaden, verschiedene Jahrgänge - www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/abfallaufkommen [Zugriff am 27.02.2024]

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zuletzt bearbeitet am: 05.12.2024

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